Studienexkursion Ypern (Q1)
Studienexkursion Ypern (Q1)
“We shall remember them”
In Ypern, wo die Geschichte weint,
mitreißende Denkmäler besuchten wir vereint.
Die Mohnblumen erzählen von Trauer und Tod,
an den Gräbern, auf den Feldern, leuchten sie rot.
Hier wo sie ruhen, hier wo sie liegen,
sollen sich Menschen unterschiedlicher Nationen nicht mehr bekriegen.
Einst gelebt wie du und ich,
die Euphorie langsam aus ihren Herzen wich.
Eine ganze Region in Asche und Schutt,
machte der Krieg alles kaputt.
Eine ganze Region in Schlamm,
wie man nur so eine Hölle durchleben kann.
Hunderttausende Namen -
die Schlachten ihnen das Leben nahmen.
Hinter jedem steckt eine Geschichte,
die uns mit vielen Gefühlen aufmischte.
“We shall remember them“
Zwischen dem 26.-28. Juni reisten wir, Schülerinnen und Schüler der Geschichtskurse der Q1, gemeinsam mit Frau Konrad und Herrn Holly nach Ypern, wo einst Schlachten des Ersten Weltkrieges ausgefochten wurden. In diesen drei Tagen lernten wir in Museen, auf Soldatenfriedhöfen und an Gedenkstätten Vieles über die verschiedenen Schlachten, die die Region bis heute prägen.
Nach der Anfahrt ging es schnell mit dem Programm los:
Im In Flanders Fields Museum, benannt nach dem gleichnamigen Gedicht von John McCrae, einem Soldaten des Weltkrieges, erhielten wir einen Überblick über den Zusammenhang zwischen dem Ersten Weltkrieg und Ypern. Durch nachgestellte Schriftzeugnisse von Augenzeugen und selbstständiger Erkundung erlebten wir die Geschichte auf eine interaktive und moderne Art.
Nachdem die Altstadt erkundet und gemeinsam leckere Burger gegessen wurden, ging es zur The Last Post - Gedenkveranstaltung am Meningate. Diese wird jeden Abend seit 1928 abgehalten, umgeben von 50.000 eingemeißelten Namen gefallener Soldaten ohne Grab, die niemals in Vergessenheit geraten sollen.
Den Abend ließen wir gemeinsam mit Fußball-EM schauen, kickern und Tischtennis spielen im Hostel ausklingen.
Am nächsten Tag stand eine Tour auf dem Plan. Unsere Guide Kim Wright führte uns zu verschiedenen Schauplätzen des Ersten Weltkrieges (darunter der britische Essex Farm Cemetery und der deutsche Soldatenfriedhof Langemark). Schnell fiel uns auf, wie die verschiedenen Nationen anders an ihre gefallenen Soldaten erinnern. Während die Briten ihre Soldaten als Helden glorifizieren, blieben die Deutschen in Bauweise und Stil schlicht, was auch die Rollen im Krieg und den Ausgang des Krieges widerspigelt.
Nach einer kurzen Pause mit kanadischer Pizza ging es weiter: Zunächst besuchten wir Überbleibsel der Schützengräben und begutachteten die Unterschiede auf alliierter und deutscher Seite. Anschließend besuchten wir das Hooge Museum, bei dem es sich vielmehr um eine Ausstellung einer privaten Sammlung mit mangelndem historischen Kontext und kritischer Einordnung handelte, welches wieder ein Ausdruck der eher glorifizierenden Sichtweise des Krieges v.a. auf britischer Seite darstellte.
Um den Hill 60 herum sahen wir die Zerstörung des Krieges mit eigenen Augen: Artilleriegeschosse hinterließen eine hügelige Landschaft aus Kratern. Der größte, der Caterpillar Crater, entstand durch eine Mine. Über dutzende Jahre hinweg holte sich die Natur das Gebiet jedoch zurück, sodass man diese Überreste des Krieges schon einmal übersehen kann.
Als letztes besuchten wir den größten Commonwealth Friedhof, Tyne Cot. Über das Feld, von dem aus man viele Kilometer weit über die ehemaligen Schlachtfelder sehen konnte, erstrecken sich knapp zwölftausend Gräber, schön hergerichtet.
Mit diesen vielen Eindrücken ließen wir auch den zweiten Abend gemeinsam im Hostel ausklingen.
Ypern erzählte uns von all den Menschen, die im Krieg ihr Leben verloren haben. Hinter jedem Posten, jeder Zahl, jedem Namen steckt ein echter Mensch, den seine Familie für immer vermissen wird. Diese Fahrt zeigte uns die Grausamkeit und Absurdität des Krieges.
Wir müssen uns an die Geschehnisse erinnern, um in der Zukunft solche Kriege zu verhindern!
Martina und Etem, Gebili Q1