Israelaustausch 2023

Am 09. Mai begann unsere Reise nach Israel, in ein Land, in dem neue Kulturen, neue Menschen und neue Erfahrungen bereits gespannt auf uns gewartet haben. Im Voraus war uns bereits bewusst, was für ein Abenteuer es werden wird eine Woche in einem Land zu verbringen, welches man hauptsächlich aus Erzählungen kennt. Darunter aus dem vorherigen Austausch 2022 oder aus den Nachrichten. Doch wir waren bereit eigene Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln. In Begleitung waren wir von Frau Schlüter, Herrn Guderley und Mehtap, die uns von der Organisation „Begegnungen 2005 e.V.“ mit begleitet hat.

Es ging von Düsseldorf nach Istanbul und von Istanbul aus nach Tel Aviv und von dort aus mit einem Reisebus ab nach Kfar Saba und Tira. Erster Stopp war in der jüdischen Stadt Kfar Saba. Vor der Rabin High School wurden dann die ersten acht Schüler*innen rausgelassen, um ihre Austauschpartner zu empfangen. Dasselbe dann später mit den restlichen sieben Schüler*innen vor der El Atili Amal High School in der arabischen Stadt Tira. Der restliche erste Abend wurde dann in den Gastfamilien verbracht.

Mittwoch begann der erste richtige Tag unseres Austausches in der arabischen Stadt Tira. Wir trafen uns in einer Stadthalle, um den Bürgermeister und die Schulleiterin der El Atili Amal High School in Empfang zu nehmen. Diese drückten ihre Freude aus, uns in Israel willkommen heißen zu dürfen und erläuterten die Wichtigkeit dieses Projekts. Daraufhin liefen wir durch Tira um dann zu der ältesten Moschee in Tira zu gehen. Vor Ort erzählte uns die Lehrerin der arabischen Schule, Tejan, vom Islam und vom Koran, was er vorgibt, woran sich Gläubige halten müssen und von ihren Gebeten, besonders in der Moschee.

Später liefen wir zur Schule, um einen Rundgang zu machen und gemeinsam Falafel und Kebab zu essen so, wie zu äußern, worauf wir uns am meisten freuen und was wir uns vorstellen zu erreichen. Die Mehrheit war sich hier einig, das Tote Meer und die individuellen Ausflüge in den Gruppen als das zu sehen, worauf man sich am meisten freut. Ebenfalls erhoffte man sich neue Freundschaften und Erfahrungen. Der Tag wurde beendet in einer Mall in Kfar Saba, wo beide Gruppen Bowling gespielt haben und zu Abend gegessen haben.

Der Donnerstag führte uns in die Rabin High School in Kfar Saba um dort das Schulsystem, die Unterrichtsfächer und auch uns untereinander besser kennenzulernen. Durch lustige Spiele wie
„The wind is blowing for everyone who...“ oder „finish the lyrics“ haben es die Lehrerin Sigal und

die Schüler geschafft, eine auflockernde Atmosphäre zu schaffen, in der man sich viel näher kennengelernt hat und gemeinsam gelacht hat. Unsere Schulen haben viele Unterschiede, darunter nicht nur Uniformen oder Unterrichtsfächer und Schwerpunkte, sondern auch, dass Schüler entscheiden dürfen welche Sounds die Schulklingel macht.

Doch auch die Unterschiede in unseren Kulturen haben wir thematisiert, der Schwerpunkt lag dabei auf der Trauer und wie wir in unseren Kulturen verstorbene Menschen in Erinnerung behalten. Dies galt als Vorlage für den anstehenden Besuch in Yad-Vashem, der Holocaust Gedenkstätte. Nach einem Rundgang in der Schule, machten wir uns auf den Weg in einen sonnigen Park, voll mit Palmen, um dort Pizza und Eis zu essen.

Den Nachmittag gingen alle zusammen an den Stars Beach-Herzliya um dort das Meer, die Sonne und das Beisammensein zu genießen. Durch Volleyball spielen und das Machen vieler Gruppenfotos, wuchsen wir als Gruppe an diesem Tag wirklich zusammen und bei der Reflexion des Austausches am Ende galt dieser Tag auch als

Am Freitag brachen wir auf nach Tel Aviv. An diesem Tag nicht geprägt von Protesten, versammelten wir uns in einem modernen Park, um zu erläutern, weshalb Israel von Konflikten geprägt ist und weshalb demonstriert wird. Thematisiert wurde auch die Sicherheit und Geschichte der Stadt und des Landes. Wir sind dann losgelaufen in starker Hitze und haben die Stadt erkundet.

Moderne Hochhäuser, teure Apartments mitten in der Innenstadt und Theater fielen direkt auf. Darunter aber auch die ein oder anderen von Pflanzen umrankten Häuser und Cafés, so wie ältere Häuser und traditionellere Läden. Unseren 1 ½ stündigen Stopp machten wir dann an einem langen, engen und traditionellen Markt. Von lustigen Souvenirs über qualitativen Schmuck, Kleidung, typische Gerichte und Säfte konnte man alles vor Ort finden.

Als wir fertig waren in kleinen Gruppen den Markt zu erkunden, ging es zu Fuß ab nach Jaffa, dem südlichsten und ältesten Teil von Tel Aviv. Hier liefen wir am Meer entlang und genossen das warme Wetter und die Meeresluft, die man nicht aus Mülheim gewohnt ist. Oben angekommen prahlten die Brunnen und alten Gebäude. Ein Gruppenfoto beendete unseren Ausflug nach Tel Aviv. Der anstrengende Tag wurde in den Gastfamilien beendet. Die Tira Gruppe fuhr am Abend noch in den Süden Israels, nach Haifa. Die Stadt strahlte vor Lebendigkeit und uns wurde erklärt, dass oft Feiertage und Feiern in Haifa verbracht werden oder, dass man dort hingeht, um schön auszugehen.

Am Samstag war dann der Tag in den Gastfamilien, an dem kein Programm geplant war. Wir haben uns mit den anderen Schülern aus Kfar Saba am Strand getroffen und haben dort den Vormittag gemeinsam verbracht. Die Schüler aus Tira hingegen frühstückten zusammen und machten gemeinsam einen Spaziergang durch die Stadt.
Am Abend wurden wir dann alle zum Essen bei einem der Schüler aus Tira eingeladen. Die Stimmung war gut und alle nutzten die Zeit, um sich miteinander auszutauschen. Zudem wurde auch viel getanzt zu Tänzen aus allen Kulturen.

Am Sonntag ging es dann früh los zur Hauptstadt Jerusalem. Dort hatten wir eine lange Tour durch die berühmte Holocaust-Gedenkstätte Yad-Vashem. Die Führung thematisierte die Geschichte Israels und Deutschlands und berührte uns alle sehr. Der Besuch sorgte nicht nur für ein stärkeres Verständnis bezüglich der Geschehnisse zur grausamen NS-Zeit, sondern sensibilisierte uns auch besonders für die Folgen und das Ausmaß sowie die drastischen Qualen, welche die Juden zu der damaligen Zeit erleiden mussten.

Daraufhin ging es dann zur Altstadt Jerusalems, einem sehr faszinierenden und historisch bedeutsamen Ort. Durch die engen Gassen und antiken Gebäude fühlt man sich fast wie in eine andere Zeit versetzt. Besonders interessant war dort auch die Klagemauer, bei welcher wir auch dem Brauch nachgegangen sind, einen Wunsch auf einen Zettel zu schreiben und in die Mauer zu stecken, in der Hoffnung, dass dieser so erhört werden würde. Leider hatten wir in der Altstadt nicht sehr viel Zeit, da wir noch den ganzen Rückweg vor uns hatten und so konnten wir nur einen kleinen Teil aller Sehenswürdigkeiten anschauen. Dennoch denke ich, dass der Tag uns alle sehr geprägt hat und wir die Erfahrungen noch lange in Erinnerung halten werden.

Den Abend konnten wir dann noch mit unseren Gastfamilien verbringen, welche stets sehr nett und hilfsbereit waren. Auch die Zeit mit ihnen war sehr schön und es war vor allem sehr spannend die verschiedenen Traditionen und Gewohnheiten einer völlig anderen Familie kennenzulernen.

Schnell war es dann auch schon Montag und somit unser letzter Tag in Israel. Für diesen war ein weiteres Highlight des Austausches geplant auf das sich besonders die deutschen Schüler sehr gefreut haben: Es ging zum Toten Meer. Während wir auf der Fahrt von der israelischen Lehrerin über die Geschichte des Toten Meeres sowie über die Entwicklung und Besonderheiten aufgeklärt wurden, konnten wir durch das Fenster die beeindruckende Wüste sowie die vielen dort lebenden Kamele bewundern

Zunächst machten wir eine Wanderung durch das Wasser zu einem kleinen Wasserfall, bei der alle sehr viel Spaß hatten und sich bei der Hitze im Wasser abkühlten. Nach dem Trip ging es dann endlich ins Tote Meer, bei dem alle wirklich beeindruckt waren von der Schwerelosigkeit beim Schwimmen sowie den großen Salzkristallen, die sich am Meeresboden verbargen.

Da wir schon früh zurück waren, hatten wir noch genügend Zeit, um uns in den Städten zu treffen. Die Gruppe aus Kfar Saba verbrachte die Zeit dann bei einer Schülerin zuhause. Dort herrschte eine gute Stimmung und wir alle haben uns sehr viel unterhalten, aber auch israelische Spiele kennengelernt, bei denen wir alle sehr viel Spaß hatten.

Dienstagmorgen trafen wir uns dann alle ein letztes Mal in der Schule, um auf Wiedersehen zu sagen. Alle waren sehr traurig, dass diese schöne Zeit nun schon vorbei war, doch wir freuen uns umso mehr auf den noch bevorstehenden Gegenbesuch im September.

Der Austausch hat uns alle sehr geprägt und wir haben sehr viele neue Erfahrungen machen können. Wir alle haben neue Freundschaften geschlossen mit Menschen, auf die wir sonst niemals gestoßen wären. Und nicht zuletzt hat die Zeit in den Familien unsere Perspektive besonders auf andere Religionen und Traditionen erweitert und uns durch das Kennenlernen einer neuen Kultur völlig neue Blickwinkel geboten.

Wir alle sind der Meinung viel von diesem Austausch profitiert zu haben und können die Teilnahme bei so etwas jedem ans Herz legen, da es eine wirklich einzigartige und aufregende Erfahrung für uns alle war.

Lydia Giacomelli & Sofie Sucker

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