Die Berlinexkursion und der Besuch von Herrn Fiedler im Jahrgang 10

Am Montagmorgen um 7:30 Uhr hat unsere Berlin-Stufenfahrt begonnen. Bis wir alle Koffer in den Bus gepackt hatten und wir losfahren konnten, war es schon 8:30 Uhr. Die Fahrt war gut, wir haben mehrere Pausen gemacht, und sind um ca. 17 Uhr in Berlin an unserem Hotel angekommen. Als wir uns in unseren Zimmern eingerichtet hatten, sind wir schon wieder losgegangen, weil wir uns noch das Brandenburger Tor angeschaut haben. Abends waren wir noch auf unseren Zimmern.

Am Dienstag waren wir das erste Mal richtig in Berlin. Nach einer Nacht, bei der wir etwas ausschlafen konnten, starteten wir unseren Tag mit einer Stadtrundfahrt. Zwischen 10 und 12 Uhr wurden uns viele besondere historische und moderne Sehenswürdigkeiten, wie die „Neue Mitte“, Kreuzberg, die „East Side Gallery“ an der Mauer und das Holocaust-Mahnmal nahegebracht.

Nach der Stadtrundfahrt hatten wir Freizeit, und jeder von uns entschied sich für unterschiedliche Aktivitäten. Einige beschlossen Berliner Currywurst zu essen und Cookies bei Starbucks zu kaufen. Am Nachmittag trafen wir uns für eine Führung im Stasi-Museum, bei der wir tief in die Geschichte der ehemaligen DDR eintauchten und mehr über die Stasi und ihre Überwachungstätigkeiten erfahren konnten. Nach dem Besuch des Stasi-Museums trennten wir uns erneut. Am Abend trafen wir uns wieder, um den Bundestag zu besuchen. Wir hatten dort bei einem Vortrag im Plenarsaal die Gelegenheit, mehr über die politische Geschichte Deutschlands zu erfahren. Zum Abschluss des Abends haben wir die Glas-Kuppel des Reichstagsgebäudes besucht. Von dort hat man einen super Blick über Berlin.

Am Mittwoch starteten wir den Tag mit dem Frühstück im Hotel. Um 9:15 Uhr sind wir mit der Straßenbahn und der U-Bahn in Richtung Gedenkstätte der Berliner Mauer gefahren. Am Alexanderplatz legten wir einen Zwischenstopp ein und wir holten uns noch Getränke bei Starbucks. Die Führung begann an einer Stelle, an der die Mauer mit Pfosten markiert ist. Es wurde erklärt, wie der Aufbau der Mauer war und welche Zonen es gab. Es wurde vor allem geschildert, dass es einige Zeit gedauert hat, den Friedhof, der hinter der Mauer liegt, für die Mauer umzugraben, um Platz zu schaffen. Auch die Todesopfer aufgrund der Fluchtversuche an der Mauer, guckten wir uns auf einer bronzenen Tafel an. Einige Namen und Gesichter sind eingraviert, doch nicht alle Kästen besitzen Name und Bild. Dies liegt daran, dass man nicht alle Daten recherchieren konnte. Es ging weiter und wir betrachteten die Form der Mauer. Sie ist L-förmig da es physikalisch nicht möglich ist, eine solche Form einer Wand umzufahren. Der obere Halbkreis, der auf der Mauer liegt, besteht aus giftigem Gestein, was zusätzlich die Flucht verhindern sollte. Außerdem berichtete der Guide davon, dass Menschen aus dem Westen sich eine Ausblicktreppe bauten, um auf die andere Seite zu schauen. Deswegen wurde die Mauer noch höher gebaut. Letztendlich gingen die Menschen in das Haus gegenüber der Mauer, um herüberzublicken, es ist noch immer eine Option, in dieses Haus zu gehen, welches nun Teil der Gedenkstätte ist. Im weiteren Verlauf der Ausstellung zeigte uns der Guide ein Beispiel dafür, wie Häuser aussahen, die genau auf dem Streifen der Berliner Mauer standen. Bilder in seinem Buch, auf denen Menschen durch die Fenster flüchteten und daher die Fenster letztendlich sogar zugemauert wurden, geben einem einen guten Überblick über die damalige Zeit. Dann liefen wir zu einem im original erhaltenen Abschnitt der Berliner Mauer. Der Wachturm, kahler Boden und die Mauer sind vollständig erhalten. Man kann durch einen schmalen Schlitz der Mauer schauen und den Todesstreifen sehen. Zum Abschluss der Führung gab es eine Kugel Eis und wir setzten uns auf eine lange Steinbank neben der Markierung der Häuser, die auf der Grenzfläche standen. Das nächste Tagesereignis war der Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen. Zu Beginn schauten wir uns einen Kurzfilm zu den Opfern des Gefängnisses Hohenschönhausen an. Ein Guide wurde uns zugeteilt, welcher sehr nett war. Er erklärte uns, wie es dazu kam, dass so ein Gebäude als Gefängnis genutzt wurde. Nach einer Weile gingen wir dann auch ins Gebäude hinein. Vor den Zellen nannte er Beispiele, wie Menschen damals gefoltert wurden. Auch die Stehzellen und Arten der Zellen wurden beschrieben. Dann gingen wir in einen Raum und er erzählte von dem Unterschied zwischen schwarzer Folter und jeder anderen. Die schwarze Folter ist dem Körper gegenüber so grausam, dass diese die Gefangenen auch mental schwer beeinträchtigte. Wir gingen durch einen anderen Ausgang hinaus und weiter in den „Neubau“ des Gefängnisses. Hier wurde keine physische Folter mehr durchgeführt, sondern „nur“ mentale. Dabei mussten die Gefangenen jeden Tag Gespräche mit den Wärtern führen, bis sie etwas verrieten. Dies geschah auf unglaublich hinterlistige Art und Weise, unter anderem durch Schlafentzug, Drohungen gegenüber Angehörigen oder Ähnlichem. Nach einem Zwischenstopp im Hotel fuhren wir zum Brandenburger Tor. Dort wurde außen an einem Gebäude eine Lichtershow zum Parlamentarismus in Deutschland gezeigt.

Am Donnerstag sind wir im jüdischen Museum gewesen. Dort haben wir eine Führung durch das gesamte Gebäude bekommen. Das war wirklich sehr interessant! Unter anderem haben wir viele verschiedene Kunstwerke, wie zum Beispiel hohe Steinsäulen, durch die man hindurch laufen konnte, gesehen. Sie haben ein mulmiges Gefühl vermittelt, da man sich darin verloren und auch machtlos gefühlt hat. In anderen Räumen gab es viele Informationen zu der Zeit der Judenverfolgung. Der Guide hat die Führung sehr interessant und unterhaltsam gestaltet. Anschließend hatten wir noch Zeit, das Museum in Kleingruppen zu erkunden. So hatte jeder noch einmal die Möglichkeit, alles auf sich wirken zu lassen. Als wir wieder draußen waren, hatten wir noch etwas Freizeit und durften selbstständig Berlin erkunden. Unsere Gruppe hat beispielsweise in einem Café zu Mittag gegessen. Um 19 Uhr sind wir dann gemeinsam mit Bus und Bahn zum Club Matrix gefahren. Um 20 Uhr konnten wir dann hineingehen. Es war sehr voll, aber dank der guten Musik hat es sehr viel Spaß gemacht. Die Lehrer*innen hatten einen eigenen Bereich, so dass wir alleine unter uns waren. Man konnte Getränke kaufen und Jacken und Rucksäcke an der Garderobe abgeben und natürlich ausgiebig tanzen. Manche von uns haben sich aufgrund der vielen Leute und der lauten Musik nicht so wohl gefühlt und hatten daher die Möglichkeit, schon früher mit einer Lehrkraft zum Hotel zurückzufahren. Alle anderen sind bis 24 Uhr geblieben und dann auch nach einem schönen und intensiven Abend zurückgefahren. Als wir wieder im Hotel waren, haben wir schon einmal angefangen, unsere Koffer zu packen, da wir am nächsten Tag schon früh zur Abreise bereitstehen sollten.

Am Freitagmorgen sind wir um 7 Uhr aufgestanden und direkt zum Frühstück gegangen. Anschließend ging es direkt zum Bus und nach ca. acht Stunden Fahrt sind wir um 17 Uhr an der Schule angekommen.

Den Abschluss der Fahrt bildete dann der Besuch des Bundestagsabgeordneten Sebastian Fiedler am 30.10. bei uns in der Schule. Er stand uns in der 3. und 4. Stunde für alle unsere Fragen zur Verfügung. Am Anfang hat er sich kurz vorgestellt und erläutert, wie er Bundestagsabgeordneter geworden ist. Er war ursprünglich Polizist und hat sich unter anderem mit Geldwäsche beschäftigt. Das hat ihn dazu gebracht, dass er in der Politik etwas dagegen unternehmen wollte. Nach intensiver Vorbereitung ist er dann für Mülheim per Direktmandat in den Bundestag gewählt worden. Oft ist er nun in Berlin, aber in manchen Wochen auch in seinem Wahlkreis. Dort nimmt er verschiedenste Termine wahr. So hat er uns davon erzählt, dass er sogar beim Unterwasserrugby mitgespielt hat. Er hat in den zwei Stunden unsere Fragen zum Rechtsruck in der Gesellschaft in Europa und Deutschland, zur AFD, zur generellen Arbeit im Bundestag und zur Legalisierung von Cannabis beantwortet und seine persönliche Meinung zu den Themen deutlich gemacht. Es waren zwei interessante Stunden.

Schülerinnen der 10a

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