Bundesfinaltage ,,Jugend debattiert“

Vom 08.06.-11.06.2023 fanden die diesjährigen Bundesfinaltage von Jugend debattiert in Berlin statt. Alle 32 Landessiegerinnen und Landessieger waren vertreten, darunter auch ich. Begleitet wurde ich von meiner Familie, meiner Freundin mit ihrer Mutter, meiner Lehrerin Frau Becker-Adam, von Herrn Rodeck und Herrn Risken. Ich wurde also tatkräftig unterstützt!
Am Donnerstag, den 08.06., bin ich mit meiner Familie zusammen mit Frau Becker-Adam mit dem Zug nach Berlin gefahren. Unterwegs ging ich noch einmal mit Frau Becker-Adam die Themen für die anstehende Debatte durch. Aber ich habe auch versucht, ein bisschen abzuschalten und noch einmal die Ruhe vor dem Sturm zu genießen. Ich war nämlich schon ziemlich nervös.
Im Hotel angekommen, traf ich direkt viele der anderen LandessiegerInnen, die ich bereits vom Landessieger-Seminar kannte. Um 19:30 Uhr war dann die offizielle Begrüßung. Der Saal war gut gefüllt und die Stimmung war super. Im Anschluss wurden die Debattenpläne ausgehängt, welchen wir unsere Positionen (Pro oder Kontra) entnehmen konnten. Bis ca. 23 Uhr bereitete ich mich mit meinen MitdebattantInnen vor.
Der nächste Tag, der lang werden sollte, begann nach einer sehr kurzen Nacht. Vor Aufregung konnte ich nicht wirklich schlafen, frühstücken auch nicht wirklich. Aber ich war damit zum Glück nicht alleine, denn vielen Anderen ging es genauso.
Um 08:45 Uhr war die Begrüßung zur Bundesqualifikation. Die Bundesqualifikation umfasste zwei Debatten. Meine erste Debatte zu dem Thema ,,Sollen E-Scooter auch in Deutschland verboten werden“ begann um 10 Uhr. Ich vertrat die Kontra-Seite. Es ging vor allem darum, die Risiken, aber auch die Chancen eines E-Scooters abzuwägen und zu schauen, wie groß die Veränderung in Bezug auf Verkehrsunfälle und die Verkehrswende eigentlich wären und inwieweit ein Verbot dementsprechend verhältnismäßig ist. Nachdem diese Debatte geschafft war, fiel eine große Last von mir ab.
Nun hatte ich ca. zweieinhalb Stunden Zeit, bis meine nächste Debatte begann. Um ein bisschen abzuschalten, gingen wir alle gemeinsam in einem Park in der Nähe Kaffee trinken und tauschten uns über das nächste Debattenthema aus.
Daraufhin folgte meine zweite Debatte um 13:30 Uhr. Tatsächlich hielt sich meine Nervosität in Grenzen und ich war relativ entspannt. Wir stellten uns die Frage, ob Weideprämien für Viehhaltung gezahlt werden sollten. Ich vertrat nun die Pro-Seite. Wir wogen viel zwischen Finanzen und den Nachteilen einer Weidehaltung mit dem Tierwohl und der Förderung der Biodiversität ab.
Um 17 Uhr wurden die Platzierungen verkündet. Die ersten acht von 32 LandessiegerInnen kamen ins Bundeshalbfinale. Darunter auch ich, an diesem Tag sogar als Erste! Mit jedem Platz der vergeben worden war, sank die Wahrscheinlichkeit weiterzukommen. Umso überwältigter war ich, als ich beim letzten Namen meinen eigenen hörte.
Im Anschluss gingen wir acht Halbfinalisten mit einer Trainerin in den Vorbereitungsraum und haben uns zunächst alle zusammen vorbereitet. Gegen 23:30 Uhr war ich dann todmüde und ging ins Bett.
Auch der Samstag begann wieder früh. Um 09:15 Uhr fing bereits die Halbfinaldebatte zu dem Thema ,,Soll die Nutzung von KI-Anwendungen in der Schule unterrichtet werden an?“. Es galt die Relevanz von KI, aber auch ihre Risiken zu beleuchten. Nachdem sich die Jury beraten hatte, wurde bekannt gegeben, wer sich fürs Bundesfinale qualifizierte. An dieser Stelle reichte es für mich leider nicht mehr. Dafür fiel aber eine unglaubliche Last von mir ab und ich durfte mir, wenn auch nur kurz, ein bisschen Berlin anschauen.  
Das Bundesfinale schauten wir uns am Abend im AXICA Kongresszentrum an. Die Finalistinnen stellten sich die Frage, ob in Deutschland ein Familienwahlrecht eingeführt werden sollte. Es war eine spannende Debatte und wir können Grace Samaan aus Hessen zu ihrem herausragenden ersten Platz im Bundesfinale gratulieren!
Zur Feier des Tages waren wir im Anschluss noch mit Frau Becker-Adam essen.
Natürlich gibt es auch einen Preis für die Finalisten und Finalistinnen sowie für die Halbfinalisten und Halbfinalistinnen. Wir gewannen ein weiteres Seminar für eine Woche im September im Kloster Volkenroda in Thüringen und die Aufnahme in den Jugend debattiert Alumni-Verein.
Der Wettbewerb startete vor ca. viereinhalb Monaten. Es waren Monate voller Höhen und Tiefen. Die Vorbereitung war immer sehr zeitintensiv und parallel zur Schule manchmal sehr herausfordernd. Auch habe ich viel mit Nervosität zu kämpfen gehabt. Aber es hat sich gelohnt! Das alles, was ich hier gelernt habe, kann mir niemand mehr nehmen. Zwischendurch hat es wirklich Spaß gemacht! Ich habe tolle Leute kennengelernt und durfte viele Erfahrungen sammeln. Nun, da alles vorbei ist, bin ich einerseits erleichtert und freue mich wieder auf mehr Freizeit. Andererseits ist es aber auch schade, so vieles nun hinter sich lassen zu müssen. Die letzten Monate waren sehr prägend. Aber ich freue mich jetzt erst einmal auf Volkenroda und kann nun sagen: Ich würde es immer wieder tun!!!

Sarah Schellenberger, 9b

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